Literarisch gesehen ist der Herbst eine vernachlässigte Jahreszeit. Abgesehen von ein paar Anthologien rund um Halloween, herrscht genreübergreifende Ödnis. Geliebt wird im Frühling oder Sommer. Gemordet gerne im Winter – vielleicht, weil das Blut dann so schön im Schnee glitzert, vielleicht aber auch, weil der Winter es leicht macht, Metaphern für Einsamkeit, Trauer und Tod zu finden. Nur der Herbst ist mal wieder außen vor.
Seltsam eigentlich, denn auch der Herbst bietet mit Erntezeit, Regen und den länger werdenden Nächten reichlich Metaphern für Tod und Sterben. Außerdem lassen sich gerade im Herbst sehr spezifische Tode kreiren: Der durch Pilzvergiftung zum Beispiel. Jagdunfälle, die vielleicht gar keine sind. Amok laufende Erntemaschinen. Und a pro pos Ernte: Die Kartoffelernte kann notdürftig verscharrte Leichen zu Tage fördern. Oder beim Abnehmen der Halloweendekoration stellt sich heraus, dass eine besonders schaurige Puppe gar keine Puppe war, sondern der seit Wochen vermisste Sohn der Bürgermeisterin …
Wie du siehst, fällt mir ad hoc eine ganze Menge zu Krimi und Herbst ein. Leider fällt mir partout kein Krimi ein, der das umsetzt.
Das ist insofern doppelt schade, weil die heutige Aufgabe des IndieBuchtobers darin besteht, einen Herbstkrimi oder -Thriller vorzustellen. Natürlich wieder einen, der im Selfpublishing herausgegeben wurde oder in einem der kleinen, unabhängigen Verlage erschienen ist. Ich lese gerne Krimis. Aber mir ist absolut keiner eingefallen.
Das heißt doch. Einer. Auch, wenn puristische Geister vielleicht bemängeln, dass das eigentlich Fantasy sei, weil die Geschichte in einer alternativen Wirklichkeit spielt, in der Geister, Feen und Götter existieren. Außerdem ist die Ermittlerin eine Hexe. Eine echte Hexe mit entsprechendem Diplom.
Aber in dieser alternativen Wirklichkeit ist Allerseelenkinder von Diandra Linnemann so etwas wie ein Regio-Krimi. Außerdem entspricht es genau der Zeitvorgabe, denn der Hauptteil der Handlung spielt Ende Oktober, kurz vor Samhain.

MAGIC CONSULTANT AND SOLUTIONS. Dieser Slogan steht auf Helena Weides Visitenkarte. Aber als der Bonner Bürgermeister sie persönlich damit beauftragt, eine verschwundene Wicca zu suchen, hilft ihr das auch nicht weiter. Die Verschwundene hat nämlich nicht nur einen heimlichen Liebhaber, ein ungeborenes Kind und einen merkwürdigen Hexenzirkel, sondern auch eine dubiose Vergangenheit.
(Auszug aus dem Klappentext)
Diandra Linnemann ist Selfpublisherin. Allerseelenkinder ist der Auftakt ihrer Serie Magie hinter den sieben Bergen und sowohl solo als Print oder E-Book verfügbar oder als Teil von Magie hinter den sieben Bergen, Sammelband 1 (Sommer).
Zartbesaitete Gemüter sollten allerdings die Hände davon lassen, denn die Geschichte enthält nicht nur äußerst unappetitliche Zombies, sondern auch auch explizite, sehr anschaulich geschilderte Gewaltszenen und sehr viel Blut.
Alle Aufgaben der IndieBuchtober Challenge auf einen Blick:
01.10. | Was lesen im Oktober? | 16.10. | Werwölfe bei Neumond |
02.10. | Kerze und Buch | 17.10. | Kürbisgemetzel |
03.10. | Supernatural | 18.10. | Gesucht wird ein Herbstkrimi |
04.10. | Buch mit Hexen | 19.10. | Buch mit Zombies |
05.10. | Ach, was gruselt mir! | 20.10. | das allergruseligste Buch |
06.10. | Ich sehe schwarz | 21.10. | herbstliche/schaurige Lyrik |
07.10. | blutiges Buch(cover) | 22.10. | liebste*r Horrorautor*in |
08.10. | Wir gruseln uns weiter | 23.10. | Buch mit Geistern |
09.10. | Buch mit Vampiren | 24.10. | Buch und Laub |
10.10. | düsterer Buchtitel | 25.10. | gruseliges Buchcover |
11.10. | Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da | 26.10. | Buch und Schal |
12.10. | Heißes für die kalte Zeit | 27.10. | schwarz und orage |
13.10. | Nun schlägt es dreizehn | 28.10. | Buch mit Monstern |
14.10. | schaurige Kurzgeschichte | 29.10. | Buchtipps für Halloween |
15.10. | Herbstbuch | 30.10. | liebster Halloweenfilm |
| | 31.10. | Lieblingsbuch im Oktober |
Mehr über den IndieBuchtober findest du auf der Webseite von Indie-Buecher.com.
(Die Titel der kommenden Beiträge können anders lauten)